Ich war gestern Abend auf einer Kennenlernveranstaltung der Founders Foundation hier in Bielefeld. Da mir die Vorstellung und die dahinter liegenden Ideen sehr gut gefallen haben, möchte ich sie an dieser Stelle kurz wiedergeben, da ich glaube, dass Vieles von dem dort gebotenen auch in anderen Teilen Deutschlands und vor allem „in den Köpfen“ dringend gebraucht wird.
Die Founders Foundation gGmbH wurde Anfang dieses Jahres auf Initiative der Bertelsmann Stiftung als Modellprojekt zur Ausbildung, Vernetzung und zum „Sparring“ von und mit von Startup-Gründer/innen in OWL ins Leben gerufen. Die Idee hierhinter ist, zunächst in der Region OWL die Basis für eine echte Gründer- und Startup-Kultur zu schaffen, wie sie beispielsweise in Bezug auf das Silicon Valley oder verstärkt auch in Berlin zu finden ist.
Dies soll natürlich ganz pragmatische Aspekte wie Ausbildung, Bürofläche, Infrastruktur, etc. umfassen, aber perspektivisch auch ein Ökosystem schaffen, in dem nicht nur Gründer, sondern auch potentielle Investoren zusammengebracht werden – sprich: der klassische ostwestfälische Mittelstand soll ebenfalls das Potential einer Startup-Szene erkennen und aktiv helfen, dieses zu heben.
Zu diesem Zweck wurde ein Team aus erfahrenen Gründern, Marketing-Experten und Netzwerkern zusammengestellt, Ressourcen und Räumlichkeiten bereitgestellt und so ein Raum geschaffen, in dem (potentielle) Gründer sich zusammen entwickeln und inspirieren können. Alleine aus Sicht der Räumlichkeiten passiert hier vieles durch große Flächen Flexibilität, die den offenen Austausch fördern sollen. So ist dort bereits jetzt eine Vielzahl von Leuten zu finden, die in lockerer Atmosphäre bei Cola und Fabrikhallenflair rund um die Uhr zusammen an Ideen und Geschäftsmodellen arbeitet.
Natürlich stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob Kapuzenpullis und durchgearbeitete Nächte nicht zu einem Großteil eher einem (aus dem amerikanischen transportierten) Klischee dienen (was, nebenbei bemerkt, beispielsweise Bezug auf die Kleidung nach meinen Erfahrungen im Silicon Valley keinesfalls „locker“ ist – ganz im Gegenteil: Es gibt dort sehr, sehr, sehr strenge Dresscodes! Nur ist die Pflichtkleidung z.B. bei Bewerbungen eben nicht immer ein Anzug wie bei uns… für Vertriebler ja, für Entwickler sind es Kapuzenpulli und Sandalen, für Entwicklungsleiter sind es Hemd und Turnschuhe, etc… – aber ein Bewerber auf eine Stelle als Entwickler würde niemals eingestellt, wenn er sich im Anzug bewerbe würde…)… das tut aber der Sache an sich keiner Abbruch – ein bisschen „Show“ gehört immer auch dazu… und seien wir ehrlich: es hat ja auch etwas, sich in Bielefeld ein wenig so zu fühlen wie in Mountain View oder Cupertino 😉
Als Fazit kann ich sagen, dass ich die Initiative für großartig, aber – nicht nur für die Region OWL – auch zwingend notwendig halte. Insbesondere im Bereich des digitalen Wandels, mit dem ich mich wirklich intensiv beschäftige, gibt es einen riesigen Bedarf an Kreativität und neuen Ideen, die aus meiner Sicht in einer entsprechenden Gründerkultur am besten entstehen.
Insofern… für alle Interessierten: Seht’s Euch mal an: www.foundersfoundation.de